Tibet

Wer im Himalaya/Tibet unterwegs ist, wird an jeder Ecke mit dem Buddhismus konfrontiert. Bunte Manisteine und Gebetsfahnen sind ständige Begleiter auf allen Wegen, Pässen und Gipfeln. Klöster befinden sich in allen Tälern und die Bevölkerung ist tief im Buddhismus verwurzelt. Viele Dinge und Ereignisse sind faszinierend, aber ohne einen kleinen Einblick in den Buddhismus sehr oft unverständlich. Die nachfolgenden Punkte sollen helfen, nicht nur die Landschaft zu genießen, sondern auch die Kultur und die Menschen ein bisschen besser zu verstehen.

 

 

OM MANI PADME HUM

 

Der heilige Mantra hat schon viele sehr unterschiedliche Interpretationen erfahren. Übersetzen lässt er sich mit "O du Juwel im Lotus". Oder ausführlicher: "Oh Bodhisattva mit dem Juwel der Lotosblüte, segne meinen Körper, meine Worte und meinen Geist".  Mit diesem Juwel ist Buddha selber gemeint, der der Legende nach aus einer Lotusblüte entsprossen sein soll. Der Ursprung des Mantras liegt bei Avalokiteschvara, dem Schutzherren der Berge, der im Dalai Lama inkarniert ist. 
Der heilige Mantra wird von den Gläubigen unzählig oft rezitiert und bringt ihnen spirituelles Wohlergehen. Überall auf den Wegen durchs Gebirge findet man den Mantra; auf Gebetsfahnen, auf Steinen am Wegesrand auf Tafeln.

 

Gebetsfahne

 

 

Gebetsfahnen sind ständige Begleiter auf allen Wegen. Sie hängen an Häusern, an Brücken, auf Pässen und Gipfeln. Oft finden sich auch sehr grosse Gebetsfahnen an hohen Masten. Selbst Tiere werden mit den Gebetsfahnen geschmückt. Auf die Stoffe werden Gebetsformeln gedruckt und der Wind soll diese Formeln in die Weite tragen. Gebetsfahnen sollen Glück bringen, Gesundheit bewahren, vor Dämonen und Unglück schützen.
Die Stoffe haben die Farben Gelb, Weiss, Rot, Grün und Blau und symbolisieren die 5 Elemente (Erde, Wasser, Feuer, Luft, Äther), die 5 Sinne oder die 5 Weisheiten.

 

Schärpe

 

 

Die Schärpe (Katha)ist ein Symbol für Höflichkeit und Segen. Sie hat die Farben Weiss, Gelb oder Orange und bestehen aus leichter Seide. In den Stoff sind die Mani-Formel und die 8 glücksbringenden Zeichen eingewebt. Das Überreichen und Empfangen einer Schärpe unterliegt einem Kodex der oft sehr kompliziert ist.

 

Altar

 

 

Einen Altar findet man nicht nur in den Klöstern, sondern auch in fast jedem Haushalt. Neben der Statue oder dem Bild des Buddha findet man meistens weitere Darstellungen, z.B. von Avalokiteschvara, von Tara oder anderen Bodhisattvas. Vor dem Altar werden die Opfergaben dargebracht. In Klöstern ist der Altar sehr prunkvoll ausgestattet.

 

Opfergaben

 

 

Die Opfergaben sind immer auf eine Gottheit ausgerichtet. Licht und Wasser sind die häufigsten Opfergaben. Auf jedem Altar findet man brennende Butterlampen und sieben Ritualgefässe mit klarem Wasser. Allerdings werden auch andere Gaben hinzugefügt z.B. Blumen, Weihrauch, Kuchen oder auch Früchte. Es kommt nicht auf den Wert der Opfergaben an, sondern auf die Absicht.

 

Schriften

 

 

Es gibt zwei Textsammlungen, die die Basis der religiösen Literatur bilden. Der Kandschur, der aus 108 Bänden besteht, enthält die Lehren des historischen Buddha, wie sie von seinen Schülern gesammelt wurden. Der Tandschur besteht aus 227 Bänden und enthält die Kommentare zu den Grundtexten.
Die Texte sind auf einzelnen Blättern geschrieben und liegen zwischen zwei Deckeln, um die eine schützende Stoffhülle gewickelt ist. Diese Pakete werden dann in Fächern aufbewahrt. 

 

Gebetsmühle

 

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Gebetsmühlen (Khorten oder Tschökhor) findet man in allen Grössen. Sie besteht aus einem Hohlzylinder mit eingravierten Zeichen oder Gebeten. In dem Zylinder sind auf Papier geschriebene Gebete oder Formeln. Wenn die Gebetsmühle tragbar ist, befindet sich an der Mittelachse  ein Griff, bei größeren Gebetsmühlen ist die Achse an beiden Enden mit einem Fortsatz versehen.
Die Mühlen werden immer in Richtung des Sonnenlaufes in Bewegung gesetzt. Mit jeder Drehung verbindet sich das Lesen des im Inneren befindlichen Gebetes.
Gebetsmühlen bestehen meist aus Metall oder aus Holz. Die Ausschmückung der Mühlen ist sehr unterschiedlich von ganz einfachen Mühlen bis zu prunkvoll gestalteten Mühlen ist alles zu finden.
In der Nähe von Bächen werden die Mühlen häufig mit Wasserkraft in Bewegung gehalten.

 

Vajra & Gantha - Glocke

 

Vajra & Gantha - Glocke

 

Vajra und Gantha - Glocke (Dorje und Drilbu) sind die wichtigsten Ritualgegenstände des tibetischen Buddismus. Sie stehen für Weisheit und Methode, ihre 5 Streben, die in einen Punkt zusammenlaufen, symbolisieren die Einspitzigkeit und die 5 Weisheiten der Dhyani-Buddhas.

Das Vajra und die Gantha - Glocke sind zwei Gegenstände, die bei den meisten Zeremonien verwendet werden.  Das Vajra, als männliches Symbol, wird zur Erlangung der Erleuchtung gebraucht. Die Gantha - Glocke, als weiblicher Pol ist das Symbol der Erkenntnis, das für diese Erleuchtung geeignet ist. Vajra und die Gantha - Glocke werden von den Lamas beim Zitieren der Bibeltexte verwendet

 

Gebetskette - Mala

 

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Die Gebetskette (Mala) ist eine aus 108 Perlen bestehende Art buddhistischer Rosenkranz; mit das wichtigste Utensil der Pilger. Die Kette kann aus verschiedenen Materialien bestehen. Die meisten Ketten bestehen aus Holz, aber auch Stein, Edelsteine, Perlmutt und andere Stoffe werden verwendet. Die tantrischen Meister benutzen oft Gebetsketten aus Knochen. Wird die Kette nicht zum Beten genutzt, wird sie meistens als Armband am linken Handgelenk getragen oder um den Hals. ( Als Ehrerbietung zu Buddha ).

 

Phurba dreifacher flügeliger ritueller Dolch

 

 

Der Phurba dient zur Abwehr dämonischer Kräfte - gemeint sind Dämonen, Krankheiten, psychische Kräfte.

Beispiel: In einem Ritual wird aus Früchten die Gestalt eines Dämons geformt. Es erfolgt eine Reinigung durch Gebet, Schutz durch Anlegen eines Ritualgewandes, Anrufung der Schutzgottheiten. Dann folgt ein längeres Ritual, in welchem immer wieder Mantras gesprochen werden und zum Schluß wird unter Ausrufung eines "Vollendungsmantras" der Phurba in die Früchtefigur gestoßen. Es werden deshalb Früchte verwendet, weil Früchte Lebensträger sind und somit stellvertretend für anderes Leben (z.B. dem hilfesuchenden Menschen) die dämonischen Kräfte in sich aufnehmen können. Dies ist ein magisches Grundprinzip, das sich in der ganzen Welt findet:

  • archaisch: Opfertier, Sündenbock.

  • Mexikanische Brujos: Hühnerei

  • Esoterische Heiler: Vorstellungsbild von Tieren (welche sich als Assoziation gerade anbieten) im eigenen Körper oder dem des/der Heilungssuchenden und dort vernichtet werden.

  • Plejaden: ungute Eigenschaften lagern sich als dunkle Kristalle ab und werden durch Licht aus dem 8. Chakra zerstrahlt.

Ich habe bewußt die Skala immer subtiler werdender Methoden gebracht, weil ich in Gesprächen immer wieder Ablehnung gegenüber solcher "barbarischen" Methoden wie jener der Tibeter angetroffen habe. Wie immer "zivilisiert" sich der Mensch jedoch geben möge: "Angriff erfordert Gegenwehr", wie immer die Gegenwehr aussehen möge. Durch Geschenke und Nachgiebigkeit kann man einen Feind wohl nicht vertreiben.

 

Klangschalen

 

 

Eine Klangschale ist eine Schale aus schweren Metall, die angeschlagen oder angerieben Töne erzeugt. Ihr Querschnitt liegt zwischen ungefähr halbkugelförmig bis gongartig, mit einem mehr oder weniger flachem Boden und mehr oder weniger nach innen geneigten Rändern. Klangschalen stammen ursprünglich aus dem fernöstlichen Raum, vornehmlich aus Tibet, NepalJapan und Indien. Sie spielen im buddhistischen Leben vor allem bei religiösen Zeremonien eine nicht zu unterschätzende Rolle, wenn es darum geht, Räume mit Klang zu füllen. Der Durchmesser einer Klangschale variiert zwischen zehn und über fünfzig Zentimeter, die Wanddicke zwischen etwa 0,5 und 5 mm. Traditionell werden sie meist aus Bronze hergestellt.

 

Tschorten

 

 

Tschorten findet man als Wahrzeichen auf Hügeln und Bergpässen, aber besonders in Klosternähe als Eingangsbegrenzung. Er ist ein Reliquienschrein, der den Stupa als Vorbild hat. Tschorten bestehen meist aus einem quadratischen Aufbau, einer daraufgesetzten Kuppel und  darauf 13 Stufen.

 

Rad des Gesetztes

 

Das Rad des Gesetzes findet sich an allen heiligen Orten. Es hat acht Speichen und wird flankiert entweder von zwei Gazellen oder zwei Hirschen. Das Rad stellt symbolisch die Lehre Buddhas dar, die

 

 

Tiere stehen dabei für Buddhas erste Zuhörer. Die acht Speichen stehen für den achtfachen Pfad, der zum Erwachen führt.

 

Rad des Lebens

 

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Das Lebensrad zeigt die Ursachen des Leidens und der Wiedergeburt in den sechs verschiedenen Welten der Lamaisten. Der Herr des Todes hält das Rad in seinen Krallen. Das Rad selber ist in vier konzentrische Kreise aufgeteilt. Der innere Kreis zeigt ein Schwein, eine Schlange und einen Hahn, die symbolisch für die drei Hauptlaster des Menschen, Gier, Hass und Verblendung stehen. Dieses Zentrum umfasst ein zweiter Kreis, der halb schwarz, halb weiss ist. Wer den schlechten Impulsen folgt nimmt den Weg des Schattens, der zu schlechten Wiedergeburten führt. Die anderen nehmen den Weg des Lichtes, der zu besseren Wiedergeburten und zur Befreiung führt. Der dritte Kreis ist in sechs Bereiche aufgeteilt, die die möglichen Bereiche der Wiedergeburt aufzeigen. Ganz unten findet sich die Hölle, rechts daneben das Reich der Hungergeister, links neben der Hölle die Welt der Tiere. Über den Tieren ist die Welt des Krieges dargestellt, über den Hungergeistern die Welt des Menschen. An oberster Stelle findet sich die Welt der Götter. Der äusserste Kreis schliesslich ist in zwölf Teile aufgeteilt in denen Etappen der menschlichen Existenz dargestellt sind.

 
 
 

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